Emil

Emil

Ein Mann, der erwähnenswert ist, obwohl es nie zu einem Treffen gekommen ist.

Warum? Die absurde Faszination, was in so einem Männerkopf abgeht….

Gefunden haben wir uns auf secret, einer Plattform, in der es sehr um die Wahrung der Identität geht und die Fotos mit Masken verschleiert werden.

Die ersten Emails waren sehr vielversprechend, ich war angetan und habe, wie ich das immer mache, relativ schnell unbearbeitete Fotos von mir geschickt. Aus Erfahrung wird man klug und ich möchte nicht noch mehr Männer wie Dirk in meinem Leben haben 😉

Scheinbar hat Emil das, was er gesehen hat, nicht abgeschreckt und so mailten wir weiter, irgendwann wollte ich denn mal ein Bild von ihm haben.

Seine Antwort: „Ich würde Dir auch glatt ein Bild schicken. Hab nur ein wenig Schiss, dass das in Falsche Hände gerät. Das verstehst Du sicher. Trotzdem werde ich Dir wohl bald eins schicken – vielleicht erstmal nur mein Gesicht…“

(Ähm ja, also … klar Gesicht, was denn sonst? Bzw. wenn Du so paranoid bist, warum dann das Gesicht zuerst? Hä?)

Meine, wie ich finde noch sehr nette, Antwort: „Nein, so genau versteh ich nicht in wessen falsche Händen das fallen könnte… Und solang ich nicht weiß, wie Du aussiehst, ähm… Sind die Emails netter Zeitvertreib führen aber nicht zu einem Treffen …. Ich denke, das kannst Du nachvollziehen….“

Er: „Natürlich. ich wollte mich nur vergewissern und von Dir bestätigt haben, dass Du das Foto nicht mißbrauchst, bei mir persönlich wär das weniger schlimm!“

(Aja, also wie jetzt? Hab ich den Vertrauenstest bestanden oder was jetzt? Aber die Antwort habe ich bis heute nicht verstanden …. Nja, mal abwarten)

Danach erhöhte sich das Schlagtempo der Emails und die äh Eindeutigkeit derselbigen… bis…ich die Dreistigkeit hatte, nach mehr zu fragen … mehr als nur ein Gesicht… Dies war die Antwort: „Gerade trau ich mich noch nicht, Dir Körperbilder von mir zu schicken. Aber mein Körper wird Dir bestimmt gefallen, ich bin 183cm groß und sportlich knackig. Und insgesamt ganz gut ausgestattet.“

Also, ich wieder die Standard-Email für solche Fälle ausgepackt:
„Also ich weiß ja nicht wieviel Erfahrung du mit solchen Dates/Affären hast, aber ganz so funktioniert das nicht 😉 Ich will auch garkein Foto von Deinem besten Stück, sondern von Dir um einen Eindruck von Dir zu bekommen … Ich kann, selbst wenn ich wollte mit dem Foto nix anstellen, was denn auch? Ich kenn ja deinen Namen nicht … Und nur bevor Du spaeter dann umfällst … Bevor wir uns treffen möchte ich einen Namen, den ich irgendwie wiederfinden kann, eine telefonnummer und eine Adresse.
Selbst bei treffen auf neutralen Grund erwarte ich diese Informationen … Ich bin offen und ehrlich und erwarte das gleiche von meinen Partnern :-)“

Er: “ Das weiss ich schon, dass das so nicht läuft. Selbst wenn ich noch kaum Erfahungen mit solchen Dates habe. (Die Autorin wagt dies zu bezweifeln) Aber ich bin trotzdem noch skeptisch, was die Weitergabe von privaten Informationen und eben auch gerade Bildern von mir angeht. Im Netz treiben sich schon auch schräge Vögel rum, die mit so Infos Schindluder treiben. Nicht dass ich Dir das unterstelle. Aber meine Skepsis ist sicher nicht ungesund. Aber mit dem Bild hast Du ja schon einen Eindruck bekommen. Einen ersten. Oder?“

An dieser Stelle habe ich die Reißleine gezogen und ihm eine höfliche Abschiedsemail geschrieben. Für solche Art Diskussionen ist an dieser Stelle, in dieser Form der Kommunikation kein Platz – das habe ich auch so geschrieben, ich bin schließlich in Vorleistung gegangen und wenn das Gegenüber nicht mitzieht, habe ich zwei Optionen – ich kann mir total bescheuert vorkommen, weil ich jemandem Fotos geschickt habe oder ich kann den Hebel umdrehen und das Ganze eben beenden.
Auf diese Email kam eine weitere von Emil, ich sei nicht bescheuert, nur mutiger aber wir würden doch so gut passen… (Ähm nein, Du hast mich mit keinem Zentimeter verstanden….)
Bewiesen, dass er nichts verstanden hat, hat Emil dies mit folgender Email:
„Gibst Du uns keine Chance mehr? Das wär wirklich schade…Ich habe halt nicht so viel Erfahrung bei der schriftlichen Anbahnung von Sexgeschichten. Aber Du kannst mir ja sagen, was Du erwartest. Offenheit wollen wir doch auch beide.“

Zur Erinnerung: Ich sagte sehr deutlich, was ich erwarte und habe dies nicht bekommen, fällt nur mir auf, daß das nicht wirklich paßt?

Ich habe sogar DARAUF nochmal geantwortet und mich nochmal erklärt, er schrieb dann auch sehr nett zurück, daß er das so akzeptiert.

Zu erwähnen ist, daß ich zu dieser Zeit im Urlaub weilte … eine Woche später, ich war wieder zuhause, kam eine Email von Emil: „und, bist du wieder in frankfurt?“

Ganz ehrlich, ich habe nur gelacht und die Email abgelegt und nicht mehr drauf geantwortet.

Die Quintessenz des Ganzen: Ich möchte nur mit Männern Kontakt haben, die an den wichtigen Stellen meine Einstellung teilen. Wenn der Mann das nicht erfüllen kann, ist das in Ordnung, aber dann eben kein Mann für mich. So einfach ist das. Und ich bin zu alt, um jemand an der Hand zu nehmen und zu zeigen, wie zwischenmenschliche Kommunikation funktioniert. 😉

Dirk

Dirk

Beim Durchlesen der Entwürfe mußte ich doch grade sehr überlegen, welcher „Dirk“ nochmal war.

Liegt vielleicht daran, daß es nie zu einem Treffen gekommen ist. Aber er ist einen Blogpost wert.

Auf meiner Lieblingsplattform kann man bis zu 10 Fotos einstellen, mit unterschiedlichen Guck-Rechten.
Ich habe so 5 Stück drinstehen, alle echt, realistisch und auch Ganzkörper – ich weiß, wie unangenehm Treffen sein können, wenn die Vorstellung von der Realität abweicht. (Siehe „Bert“)

So, Dirk schrieb mich also an, ohne Profilfoto wohlgemerkt, eigentlich ein No-Go, aber seine Schreibe hatte etwas, sein Profil auch, also schrieb ich zurück.
Er schickte mir schnell ein Foto an meinen Mailaccount (mit Echtname … gut zu Googlen)

Lecker!
Ich also Google angeschmisse, der Mann hat ein offenes FB-Profil – auch schön (Ich bin immer wieder überrascht, wie einfach es sein kann, jemanden zu „stalken“ – nun denn!). Viele Fotos der Band, vom Hobby, von Frauen… äh, okay … das waren eher so Typen „Model Hungerhaken“ … zumindest mal sportlich-schlank, lange Haare, Sonnenbrille im Haar… ihr versteht?

Ich bin das nicht! Ich bin mollig, ich habe schulterlanges Haar, eine Brille (daher selten Sonnenbrille im Haar, sonst seh ich nix oder habe 2 Bügel am Ohr), ich habe einen eigenwilligen Kleidungsstil… also nichts mit den Frauen gemeinsam…

Aber Dirk wollte sich unbedingt treffen, schrieb ausufernde Entschuldigungs-SMS, wenn Termine nicht klappten – informierte mich, wann er Zeit hat, drängte auf ein Treffen, schrieb seine Vorstellungen…
Irgenwann habe ich vorsichtig nachgefragt, ob er sich mein Profi durchgelesen habe… So von wegen Größe, Figur… Gewicht?
Jaja, habe er alles gelesen und er wolle mich unbedingt treffen, ich sei heiß.

Gut, nun bin ich von Natur aus eher ein optimistischer und vertrauensvoller Mensch, aber ich lerne ja dazu, ne?
Also, Fotos gemacht wie ich eben so bin – ohne Pose, ohne „ach das ist meine Schokoladenseite“, ohne Retusche… Und ihm geschickt…

Ich konnte garnicht so schnell gucken, da hatte ich eine super seltsame SM:
„Du wirst mich hassen“
(ah?)

„Es klappt vielleicht nicht“
(Klingt für mich ja an sich eher nach einem Terminproblem, aber ich kann ja ein bißchen „Mann“ sprechen)
Also zurück „Wie, es klappt nicht? Terminlich oder prinzipiell?“

Er: „Du wirst mich hassen, ich bin eigentlich garnicht so“
(Äh, ja … klar … mach ich es ihm einfach oder bin ich Arschloch?)

Ich: „Dir gefällt nicht, was Du siehst“
Er: „ECHT, ich bin normalerweise nicht so ein Arsch und Du bist echt heiß und geil…“
(Man merke: er hat immernoch nicht gesagt, was Sache ist)

Ich: „Du, ist ja kein Ding, sags einfach und ist gut, kein Thema“(Man sieht sich ja nicht unbedingt irgendwo und es wird unangenehm oder so)

Er: „Ich fühl mich voll scheiße“
(HUH? DU?)

Ich: „Ähja, weiß jetzt auch nicht, was ich sagen soll, damit DU Dich besser fühlst? Hättest mal das Profil lesen sollen und vielleicht mal die Bilder angucken sollen?“

Er: „Hab ich, echt, aber ich habs mir anders vorgestellt“
(„habs“- ES? Entschuldigung? und was kann man an 170cm/105KG falsch verstehen – und die sind bei mir noch recht vorteilhaft verteilt und geformt?)

Ich: „Ist gut, laß stecken, ich werds überleben, aber lies das nächste Mal ordentlich. Viel Glück noch“

Er: „Ey, das tut mir echt leid, ich fühl mich wie der letzte Arsch“(Joh, darfst Du… )

Ich habe darauf nicht mehr geantwortet, was soll man dazu noch sagen. Ich hoffe, er findet seine 90-60-90 Dame, die ihm stressfrei die Beine breitmacht…

Karma is a bitch …  😉

Zwischenbilanz

Zwischenbilanz

Sooooo, es sind noch nicht die ersten 100 Tage vorbei, aber es ist trotzdem mal an der Zeit eine Zwischenbilanz zu erstellen.

Stand der Dinge heute: Es gibt 4 Männer in meinem Leben, die ich öfters sehe. Nicht jeden jede Woche einmal … aber jeden immer mal wieder. So wie ich es wollte. Diese Herren schenken mir ihre Aufmerksamkeit, ihr Vertrauen, ihre Zeit und ihren Körper. Bisweilen reisen Sie dafür sehr lange an.
Ich weiß das sehr zu schätzen und es ist genau das, was ich wollte. Eine Mischung aus Ungebundenheit und Vertrautheit – perfekt!
Auch zwischen den Treffen bekomme ich von jedem einzelnen Aufmerksamkeit, kleine Emails, SMS, Fotos…. In unterschiedlicher Intensität, je nachdem wie es auch zu dem Mann paßt. Ich bin da flexibel. Daher gibt es gerade nicht soviele Männer-Artikel, die ich veröffentlichen könnte. (Aber keine Angst, ein paar stehen noch in den Entwürfen 🙂 )

Womit ich weiterhin zu kämpfen habe, ist die Einordnung in meinen normalen Lebensalltag, meinen Freundeskreis… Es gibt da mittlerweile eine 3-Klassen-Gesellschaft.

Es gibt die, die von all dem nix wissen (und das ist auch gut so). Ich weiß einfach, daß es in deren Weltbild nicht reinpaßt und daß sie nie damit klarkämen. Also – was sie nicht wissen, macht sie nicht heiß – quasi.

Dann gibt es die, die das meiste wissen (bis auf die bildlichen Details) – davon gibt es nicht viele, es sind glaube ich 4 Stück.

Und es gibt die, die davon wissen, aber eigentlich nichts davon wissen wollen, die aber danach gefragt haben. Die mir dann, wenn ich darüber reden möchte, mir die Tür vor der Nase zuschlagen. Die teilweise nachfragen, um mir dann die Tür vor der Nase zuzuschlagen. DIE irritieren mich am meisten… was soll mir das sagen?

Es wird, das muß ich wohl weiterhin lernen, mehr geben, die NICHTS mit diesem Lifestyles anfangen können … Also erfinde ich einfach irgendwann einen soliden Mann an meiner Seite, damit die Fragen aufhören, wenn ich mal wieder grinsend in mein iPhone schaue … Ein Freund würde das ja besser erklären als 4 Lover…

Claudio

Claudio

Ziemlich am Anfang auf meiner Plattformsuche, erhielt ich eine Email von Claudio, 26 Lenze jung, gutaussehend den Fotos nach (und frech/witzig).

Aber 26 … Come on… 11 Jahre Unterschied? Gut, es sind nicht die 13 Jahre Schallmauer von „Du könntest mein Sohn sein“ aber nah genug dran, daß ich meinen üblichen freundlichen, aber bestimmten Satz schrieb „Sorry, ich suche eigentlich jemanden mehr in meiner Altersgruppe“.

Normalerweise reicht das… manchmal kommt noch ein „Danke, daß Du geantwortet hast“, meistens eher nichts. Aber Claudio schrieb etwas in der Art „Wenn Du in Deinem Profil schreibst, daß Du offen für Neues bist und gerne neue Dinge entdeckst – entdecke doch mal einen jüngeren Mann“ … Ich musste lachen und konnte nur ein „Touché“ zurückschreiben.
Es entwickelte sich für mich eine eher hmmm anständige Emailkonversation, eher spärlich, auch als wir auf Handy/SMS wechselten immer clean, immer nett – trotzdem entschieden wir uns für ein Treffen.  Nach 3 Anläufen haben wir es dann, zwar unter widrigen Umständen aber immerhin, geschafft – Claudio kam zu mir nach Hause.

Es klingelt und vor mir steht ein junger Mann … tatsächlich sieht er in Echt viel jünger aus, als auf den Fotos (das muß ich wirklich noch lernen, Fotos weichen von der Realität ab… einprägen diesen Satz)

Die ersten Minuten sind ein wenig steif, er ist erkältet, möchte einen Tee, möchte erstmal ins Wohnzimmer quatschen… Gut, ich bin ja nicht so.

Faszinierend ist diese Unterhaltung schon, mehrfach rutscht ihm ein „Kenn ich nicht raus“ – ob bei Bands, Autoren, Liedern, Kunst – wir finden dann langsam raus, daß das meiste VOR seiner Zeit und eben garnicht sein Interesse nachkommt. Nun gut, mir geht es allerdings bei vielen Sachen, die er gut findet genauso… Trotzdem, wir sind uns sympathisch und gerade als wir ins Schlafzimmer umziehen wollen, sagt Claudio „Weißt Du, daß Du meine Erste bist?“ – mir fällt neben der Teetasse auch fast meine komplette Mimik aus dem Gesicht… Das hat er glaub bemerkt und schiebt nach „Nein, nein… nicht so! Die erste Korpulente!“ Nein, die Mimik kehrt nicht ins Gesicht zurück… Nach kurzer Schrecksekunde sage ich „Na als Tipp – kurz vorm Poppen sollte man sowas vielleicht denken, aber nicht sagen“ – aber ich bin rollig und will poppen, also egal… Bin ich eben seine erste Korpulente – vielleicht kann ich was für die Frauenwelt tun… 😉
(Aber ich muß nicht erwähnen, daß jeglicher Funke von Interesse damit erloschen war… wäre ich nicht immer so rollig, wäre ich auch konsquenter im Rausschmeißen von solchen Vögeln)

Vorspiel – nunja, ähm, also geht so? Er war halt wirklich jung und ich wirklich nicht in der Verfassung eine Sex-Ed-Class abzuhalten und wie schon erwähnt – ich war rollig.

Immerhin konnte er das Kondom selber abrollen und hat auch den richtigen Eingang gefunden. Die gefühlten 30 Sekunden, die es gedauert haben, waren nett.
(Was soll man zu 30 Sekunden auch groß sagen? Hm)
Es kam ein zerknirschtes „Oh, Schuldigung – das ging jetzt wohl n bißchen schnell.“ *seufz* Erwähnte ich, daß er jung war?

Nun denn, man liegt ja dann doch irgendwie beieinander (also soll es eine 2. Runde geben). Normalerweise legen meine Männer mir den Arm um, streicheln noch etwas, reden mit mir… Claudio fing an sowohl meine iPhone Playlist als auch seine durchzuspielen und rumzuprobieren und zu kommentieren. Auch wenn es surreal klingt, aber es war echt lustig.

Auf einmal *zack* legt er die Telefon weg, quetscht einmal den rechten Nippel, einmal den linken, fingert einmal und schon hat er den Kondom übergerollt und es geht weiter, ein bißchen länger, aber spätestens nach der gelogenen Antwort auf seine Frage „Kommst Du?“, wars auch schon wieder vorbei.

Ich war glaube schon lange nicht mehr so froh, daß jemand seinen Zug erwischen mußte.  🙂

Es kamen noch 2 SMS von Claudio, beide bezogen sich auf mein iPhone, es kam keins mehr bezüglich eines weiteren Treffens – ich war heilfroh, so muß ich keine „Absage-SMS“ schreiben.

Kleiner Tipp für den jungen Mann: Parfum ist ja ganz nett, aber Deo ist essentiell. Und, manchmal ist es ratsamer nicht alles auszusprechen, was einem so durch den Kopf geht.

Gesellschaft – Ich und mein neues „Ich“ mittendrin … oder im Untergrund?

Gesellschaft – Ich und mein neues „Ich“ mittendrin … oder im Untergrund?

So richtig bewußt habe ich den Entschluß ja nicht gefällt, daß ich von nun an ausprobiere, wie das Leben einer – im Volksmund als „Schlampe“ betitelten  – von mir als selbstentscheidende, ungebundene, freie Frau bezeichnete zu führen.

Mit dem nötigen Selbstbewußtsein und Rückgrat bin ich (eigentlich) ausgestattet, insofern überrascht es mich selber mit am meisten,

– daß ich ständig auf der Bestätigung und der Zustimmung meiner Freunde und auch vollkommen Fremder bin

– daß ich den ständigen Drang habe, mich erklären und ausdrücken zu müssen

– daß ich für alles, was ich in diesem Feld mache, Rechtfertigungen suche

– daß ich mir „heimlich“ überlege, wie ich über mich denken würde, wenn ich nicht ich wäre

– daß ich sehr abwäge, wem ich was und wieviel erzähle und

– daß ich es mir schwermache, hier offen zu schreiben, wenn ich überlege, wer das alles lesen könnte

Nun – denen, die meine Klarnamen kennen: Sorry, ich muß diese Plattform nutzen, um alles rauslassen zu können, das bedeutet eventuell expliziteres Schreiben, als es Euer inneres Kopfkino es verträgt… (Ihr seid hiermit vorgewarnt *g*)

Ich hole mir immernoch regelmäßig „Absolution“, muß von meinen eingeweihnten Freunden hören, daß sie mich immernoch schätzen und mich nicht verurteilen und immernoch liebhaben, daß Sie mir vertrauen, daß ich weiß, was ich tue (öhm, naja…. meistens)

Und DAS wurmt mich fast am allermeisten, daß ich es (noch) nicht schaffe, wirklich das Rückgrat und Selbstbewußtsein zu haben um in die Welt zu schreien „JA, ich MAG es so, es GEFÄLLT mir, ich STEH da drauf… WHO CARES?“

Es liegt eben nicht in meiner Natur NICHT über Dinge zu reden… insofern muß ich das irgendwo machen können, in epischer Länge, immer wieder und detailliert – das bin ich, das war ich und das werde ich immer sein… Aber nun gibt es diesen „anderen“ Teil – über den ich nicht (viel) reden kann… Es formt sich so langsam eine Art Doppelleben. Daher ein Dank an die weiten des WWW, die Anonymität und die kostenlose Therapiestunde.

Meine Lover dürfen nicht auf meinem privaten Facebook- oder Twitteraccount drauf, weil ich nicht möchte, daß sie zuviel von mir wissen… von meinem anderen Ich. Genauso können es meine RL-Freunde nicht immer ertragen, was ich gerade mache – oder möchten es nicht wissen, oder Beides.

Schwierig, ich fange schon an Rituale zu entwickeln, wenn ich mich für ein Date vorbereite, wo ich mein dunkles ICH langsam aufwecke, das ansonsten etwas nach hinten geschoben wird, damit der Alltag, das Berufsleben nicht gestört wird…
(As if – natürlich „stören“ die kleinen Whatsapp-Nachrichten meiner Männer angenehm den Alltag…*G*)

Nie hätte ich gedacht, daß die Entscheidung mit wem ich wie Sex habe meinen Horizont in all diese neuen Gedankenrichtungen öffnet… Kann man als emanzipierte Frau devoten Sex haben? Was ist heutzutage Feminismus? Was sind meine Hard Limits, was meine Soft Limits? Fragen über Fragen….

Es gibt ein paar sehr hilfreiche Vorreiterinnen im Netz, deren Blogs ich wirklich liebe, gerne lese und gerne weiterempfehlen möchte –  ich bin bei weitem noch nicht so weit wie diese Damen…. aber ich bin auf dem Weg!

https://twitter.com/thehappywhore

http://freidimensionalblog.wordpress.com

http://clarissethorn.com/

http://robinsurbanlifestories.wordpress.com/