Mal wieder Freitag

Mal wieder Freitag

… ich weiß, es war lange still … hatte aber seine Gründe 🙂

Im Freundeskreis gab es vor ca. 2 Monaten einen schweren Krankheitsfall, der uns als Freundeskreis doch aufgeschüttelt hat. Seitdem gibt es Doodle-Kalender zum Besuchen und scheinbar bin ich ein guter und hilfreicher Besuch – was aber etwas anstrengend und belastend für mich ist. Aber auf der anderen Seite ist eben auch schön zu sehen, dass das Sozialgefüge um einen herum (in diesem Fall ist die weitere Familie nicht vor Ort) funktioniert. Und man sich wie im Cheerleader-Camp anfeuert mit seinen Fortschritten 🙂

Dann beschäftige ich mit der DSVGO und den Möglichkeiten, die es für meinen Blog gibt. Wenn man sich tiefer in die Materie einliest, dann bleibt das schale Gefühl zurück durchs Raster zu fallen. Ich bin kein Selbsthoster, kein Business aber immerhin ein zahlender Kunde. Die Meinungen, was man alles machen kann und was ausreicht – ausreichen könnte, sind vielfältig – der WP-Support selbst verspricht, dass man als WP-User NICHTS machen muss und alles wunderschööööön wird. Ich zweifel da ein wenig dran und habe keine Lust in die Abmahnwelle zu geraten, die meines Erachtens eintreten wird, bis die Leute sich sicherer fühlen und die ersten Urteile gefallen sind. Beruflich ist das alles viel einfacher geregelt, da sind die Regeln klar und werden so und so umgesetzt.
Also – sollte Ende Mai dieser Blog erstmal auf Privat gestellt werden, seht es mir nach … Gottseidank blogge ich gerade nicht regelmäßig, insofern entgeht Euch dann nicht soviel 😉

Ich habe außerdem die Entscheidung getroffen, die Therapie nicht fortzusetzen – ich drücke mich zwar vor dem Anruf, aber ich werde ihn heute noch tätigen. Mir geht es auch in den stressigen Situationen „gut“ – sprich – ich handle sie, wie ich das von mir erhoffe und erwarte. Es zeigt sich, was ich schon alles gelernt und umgesetzt habe, ich hatte sehr lange KEINEN Schub in die Lethargie und Traurigkeit… ich mache mich selbst nicht mehr so runter … und traue mich im Sommer mit meiner Mutter und meinem Bruder in den Urlaub zu fahren. Das war seine Idee und unser Verhältnis ist wirklich gut geworden. Nicht intensiv aber auf eine beruhigende Art und Weise „geschwisterlich“ – so wie ich es mir immer gewünscht habe.

Insofern würde ich sagen, es ist eigentlich alles ganz gut so, wie es jetzt ist 🙂

In diesem Sinne lasse ich Euch einen kleinen Wochenendegruß da… lacht ein bißchen 🙂

Ich muss irgendwann noch die Berichte von allen Konzerten aufführen… 😉 Das werden aber viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiele 🙂

Habt eine gute Zeit!

Gelesen – Drei Worte

Gelesen – Drei Worte

Erinnert ihr Euch noch an „Druckstaueffekt„?

Das erste Buch von Sabine Wirsching, dass ich auf dem Deichbrandfestival verschlungen habe, weil mir der Stil, die Thematik und die Nähe zu den Figuren so gut gefallen und mich so sehr gefesselt hat.

Daher habe ich mit Spannung die Veröffentlichung ihres neuen Romans erwartet und habe die Wartezeit mit Geschichten rund um Fips überbrückt.

Anfang März fuhr ich dank dem Chaos der DB etwas länger als sonst nach und von Hamburg zurück nach Frankfurt und obwohl ich müde war und eigentlich nach 1 Woche Messe eher so auf dem Niveau „Groschenroman“ war, konnte ich das Buch schlicht nicht weglegen. Ich habe mir sogar Notizen während des Lesens gemacht, damit ich nicht vergesse, was mich so berührt hat.

Das ist nun fast einen Monat her und ich brauche die Notizen nicht, denn ich fühle es noch immer. Die Art und Weise, wie Sabine Figuren in meinen Kopf und vor allem auch in mein Herz bekommt, berührt mich jedes Mal. Ich leide mit und ich fieber und drücke die Daumen, wie ich es bei einer Freundin machen würde. Genauso möchte ich sie anschreien und ihr sagen, dass das der falsche Weg ist…. Aber … gibt es einen „falschen“ Weg? Wer kann das sagen, ob der Weg falsch ist. Und darum geht es unter anderem in „Drei Worte“.

Wir folgen Milka und Till, die sich ineinander verlieben und das hart. Anders kann man es nicht beschreiben. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Milka oder Till erzählt, gespickt mit den heute total normalen Konfusionen von SMS-Unterhaltungen, die eben eine Face-to-Face-Unterhaltung nicht ersetzen können.

Die Nebenfiguren sind nicht minder liebenswert und spielen große und wichtige Rollen, daher – Nebenfiguren? Naja 🙂 Die sind mit ebensoviel Liebe zum Detail der Persönlichkeiten entwickelt worden und machen das Leben rund um Milka und Till bunter.

Nun ist das nicht alles rosarot und mit Zuckerguß überzogen, keine Sorge.

Ich muss nun kurz ausholen: Seit meiner DD-Diagnose fand ich den Umgang mit Materialien, Büchern, Menschen, die unter Depressionen leiden, schwierig. Auf der einen Seite interessiert es mich natürlich, ich möchte Vergleiche, vielleicht auch Hilfe und Anleitung und Support. Auf der anderen Seite bin ich viel zu sehr mit mir beschäftigt und habe Angst, dass ich, wenn ich mich auf andere Betroffenen einlasse, mir die Kraft für mich fehlen wird. Und immer die stille Anklage, dass MIR ja schließlich auch niemand hilft. Das ist schwierig und komplex und auch immer ein bisschen gefährlich. Daher war „Drei Worte“ auch deshalb etwas besonderes, weil ich ziemlich genau beide Seiten nachempfinden konnte. „Schlimm“ ist es deswegen gewesen, weil Sabine Wirsching mit einer Empathie schreibt, die mir die Tränen in die Augen getrieben hat. Ich habe mich verstanden gefühlt und gleichzeitig hilflos und wütend und triumphierend… alles gleichzeitig.

Die armen Menschen in meinem Zugabteil – da sitzt eine Irre, die beim Lesen lacht und weint gleichzeitig 🙂

„Die Scheiß Natur und ihre rosaroten Hormontricks“

Von dem Zitat möchte ich mir gerne ein T-Shirt machen und ich möchte noch mal ins Bassy, ich möchte all‘ die Songs aus dem Buch hören…. und nach Berlin und ich möchte Robby finden, der echt wie ein cooler Kerl klingt, den man einfach gerne kennen möchte. Ich möchte auf dem Markt bei Milka’s Gemüsehändler einkaufen gehen und die Auberginen künftig in Wasser legen und nicht tot salzen.

UND: Ich möchte Robbi, Tobbi und das Fliwatüüt nochmal „erkunden“ – wir früher mit meinem großen Bruder 🙂

Was sind nun die „Drei Worte“ – Ich liebe Dich?

Das wäre die einfache Lösung, wa?

Aber einfach ist ja nicht immer richtig 🙂

Ich habe für mich drei andere Worte gewählt, die ich aber erstmal nicht verrate. Ich möchte ja nicht spoilern.

Buchempfehlungen auszusprechen ohne zu spoilern ist ECHT hart 🙂

Mir hat das Buch (ich hoffe, dass man das gemerkt hat) auf jeden Fall SEHR gefallen und ich hoffe, dass Fips und das Haus Sabine nicht daran hindern wird, weitere Romane auf uns loszulassen. Mein rosarotes Kitsch-Herz wünscht sich eine Fortsetzung von Milka und Till’s Geschichte. Mein realistisches Herz denkt sich, dass es besser ist, nicht alles zu wissen 🙂

Btw. ich musste SEHR lachen, dass Sabine es geschafft hat den „Druckstaueffekt“ in „Drei Worte“ unterzubringen 🙂

 

Drei Worte von Sabine Wirsching

Roman. 456 Seiten.
Mit einem Nachwort von Tammi Torpedo.
Erscheint im kladdebuchverlag (14.02.2018).
ISBN: 978-3-945431-36-8