Ich glaube Dienstag wird der neue Freitag… Puh!
Faszinierend, dass die Abende in der Spielhölle (Wie meine Mutter den Laden liebevoll nennt) immer an Therapietagen sind.
Verabredet war ich eigentlich heute mit jemand, der mir was beibringen wollte… Und einem anderen Bekannten.
Vermutete aber den jungen Schwan im Laden – da aber die Kommunikation grade sehr einseitig ist, Schwan steckt immer noch seinen Kopf unter den Flügel und schweigt, wusste ich nicht, ob er da ein würde.
Ich hatte keine Zeit mehr sein Lieblingskleidungsstück mehr anzuziehen, brachte ihn aber zum Grinsen, als ich es ihm in der Tasche zeigte 🙂 Immerhin etwas.
Eigentlich wollte ich ihn nicht im Spielfluß stören, aber er wollte spielen und so zog er mir 3-4 Mal das Fell über die Ohren… (und das obwohl er, wie er nachher zugegeben hat, schon weggeschummelt hat, damit es nicht so schlimm wird…). Eigentlich warteten 2 andere Herren auf ein Match mit mir, aber wir waren irgendwie nicht zu trennen… Er wurde auch 2mal gefragt, ob er spielen möchte, er wollte aber nicht.
Er will ja immer nicht so sprechen und ich soll und darf ja eigentlich auch nicht fragen. Ich bin ja aber geschickt *hüstel* Und so sprudelte es in Etappen aus ihm raus, leise, soll ja keiner hören.
Die „großen“ Jungs gehen ab und an nochmal in eine Kneipe um die Ecke weiterspielen und der doofe Freund vom Leinenmann fragte sogar mich, ob ich mit wolle… Huch… Junger Schwan wollte aber gehen und ich begleitete ihn noch zum Einkaufen und dann standen wir noch knapp eine Stunde an seinem Auto. Redeten, sprachen über seine Projekte, ich bot Hilfe an (weil ich tatsächlich helfen kann) und er guckt mich wieder an und schweigt eine Weile, guckt weiter, um dann zu fragen, warum ich das mache… Hilfe anbieten… Ihm.
Öhm… ja… nun… Weil das Dinge sind, die MIR leicht fallen und DIR schwer fallen.. und weil Du nicht alleine bist… Ich erzählte ihm dann „Schwänke“ aus meinem Leben und zeigte ihm auf, dass ich durchaus weiss, wie sauschwer es ist, Hilfe anzunehmen oder geschweige denn danach zu fragen – ich kann das nämlich auch nicht… Also so gar nicht.
Ich habe nie Schwäche gezeigt, nie Hilfe angefragt, ungern angenommen und überhaupt… Ich kenn‘ das … und deswegen weiss ich auch, dass es schwer für ihn ist.
Er: „Ich bin ein Sturkopf“
Ich: „Prima, ich auch“
Und dann mussten wir beide lachen.
Ich habe ihm auch erzählt, wie schwer es für mich ist, nicht NOCH mehr zu machen und nicht innerlich durchzudrehen und ihm vor allem zu vertrauen. Weil der Gedanke, dass das alles nur ein Scherz ist oder er sich mit den anderen Jungs austauscht oder oder oder … Die sind in schlechten Momenten schon präsent. Und dass ich das aber nicht denken möchte, weil ich ihm das nicht zutrauen möchte.
Daraufhin erzählte er, dass es ihm ja auch so ginge, ich könne ihn ja auch in die Pfanne hauen und sowieso hätte ich ihn am ersten Abend ja auch vergewaltigen können – so mit Peitsche und Fesseln und so… 🙂
Oooops, habe ich da zuviel aus der Spielkiste rausgeholt? *unschuldigguck*
Er stellt dann glaube ich von selbst fest, dass wir beide einander vertrauen können, sollen, müssen… Mir ist das ja recht – ich habe keine Lust mehr auf Lügen.
Nun bleibt einiges zu hoffen: Für ihn, dass er seine Leichtigkeit wieder findet… und dass er es schafft, schlechte Dinge und Menschen links liegen zu lassen (das kann er nämlich besser als ich). Dass er es schafft seine Lebensfreude und seinen Optimismus wiederzufinden und sein charmantes kindliches Gemüt zu behalten … 🙂
Dass er helfenden Händen vertraut und sie annimmt – einfach so.
Und dass ich es schaffe, mich zurück zu nehmen und da zu sein, wenn es passt und ihm Raum zu geben, wenn er ihn braucht – nicht meine einfachste Übung 🙂
Weiterhin: Keine Beziehung. Zumindest keine die Liebe oder einen Status oder sowas hat. Kann ich nicht, will er nicht. Passt. Aber ich glaube einfach dran, dass Menschen manchmal ins Leben schneien und eine Funktion haben. Manchmal flattern sie wieder raus, manchmal hinterlassen sie Aufgaben, Lücken, Suchbilder und manchmal bleiben sie einfach. Irgendwo im Leben drin.
So! Ich tanze jetzt im Büro in meinem Blümchenkleid und freue mich einfach des Lebens. Sonne scheint, Kaffee schmeckt, Musik läuft…
Life is good 😉