Freitag – Da ist es wieder :-)

Freitag – Da ist es wieder :-)

Uiuiuiuiui … Ich klopfe mir innerlich permanent auf die Schulter. Letzte Woche gab es wieder vermehrt Situationen, in denen ich früher versteinert gewesen wäre oder im schlimmsten Fall heulend zusammengebrochen wäre. Natürlich finde ich die auch heute nicht angenehm, aber ich gehe damit um. Und ich glaube auch ganz gut.

Ich habe mich für einige neue Sport-Programme im Verein angemeldet, dort macht das weiterhin echt Spaß und ich muss nicht großartig erwähnen, dass der Quartalsbeitrag immer noch unter dem Monatsbeitrag eines Fitness-Studios liegt. Ich habe zuhause noch das Programm der Personal Trainerin … das macht weiterhin Muskelkater 🙂

Samstag laufe schleiche ich 8KM beim Women’s Run mit… Nachdem meine Physio momentan die Hüfte gerade-stellt und die Nerven lockert, tut da alles weh… Unglaublich 🙂

Einen Wunsch habe ich: Könnte am Wochenende mal Schwimmbadwetter sein, bitte? War dieses Jahr noch gar nicht 🙂

Und hier, ist er nicht schnuggelig… ein Blondchen.. awwwwwwwh 🙂

In diesem Sinne – habt ein schönes Wochenende 🙂

Über Umwege

Über Umwege

Beim Lesen meiner Newsfeeds stolperte ich bei Anke Gröner über diese Leseempfehlung.

The 12-Hour Goodbye That Started Everything

Es geht um Beziehungen, Schlußmachen und wie man damit umgeht. Und wer diesen Blog eine Weile verfolgt, der weiß, dass eines meiner größen Probleme das Abschließen oder Loslassen ist. Das Heilen.
Ich vergebe ziemlich viel und ziemlich schnell, leider vergesse ich nichts. Und damit meine ich nichts. Es gibt den ein oder anderen, der ein langes Liedchen von meinem Elefantenhirn singen kann. Ich verstehe nicht warum das so ist, das mit dem Hirn, denn Magickarten oder Einkaufszettel kann ich mir leider gar nicht gut merken, egal wie oft ich die in der Hand habe und anschaue.

Der Text ist okay, teilweise jetzt nicht so spektakulär – bis zu den letzten Sätzen:

Shortly after starting my new role, I went back to my therapist and told her: “It’s been a year since we broke up. I thought my dream job and exercise would heal me, but I still think about him every day. What more can I do to let go?”

First, she told me a story about a man she loved in her early 20s, nearly 50 years ago, whom she still thinks about to this day. Then she said: “You’re asking the wrong question. It’s not about getting over and letting go.”

I looked down at my hands and considered how this could possibly be about anything else.

“It’s about honoring what happened,” she said. “You met a person who awoke something in you. A fire ignited. The work is to be grateful. Grateful every day that someone crossed your path and left a mark on you.”

Puh!

Ja, schon…. Also wenn ich mal von „normalen“ Ereignissen oder Beziehungen ausgehe, dann – ja, dann kann ich das schon nachvollziehen und vielleicht kann ich es auch adaptieren. Denn gestern entfleuchte mir, dass ich den Sex und die Erfahrungen mit H. schon manchmal vermisse, aber ich rational gesehen, niemals wieder jemanden wie ihn in meinem Leben haben möchte und auch die Erfahrungen nicht alle haben würden wolle. Das Kapuzentrauma ist immer noch aktiv, ich wache manchmal nachts mit Schnappatmung auf und ertrage keine Materialien jedweder Art über mein Gesicht. Wenn sich als meine Bettdecke über das Gesicht legt (weil bei mir immer alles oben am Hals ist und nix unten an den Füßen), dann kann das schon zu einem Panikattäckchen führen. Also das schließen wir mal aus – solche Erfahrungen 🙂
Dennoch ist es ein gutes Beispiel: Denn so schlimm dieser Mensch im Gesamten für mich war, würde ich auf die Begegnung und die Erfahrung verzichten wollen? Nö.

Aber nicht missen wollen, heisst ja nicht, dass ich jahrelang an Menschen hängen bleibe … sie ver-misse!
Ich glaube schon, dass ich oft nicht loslassen kann, weil eben diese besondere Person eine Markierung hinterlassen hat. Etwas in meinem Leben verändert oder in andere Bahnen gelenkt hat – mein „wichtiger“ Freund damals z.B. die Liebe zum BVB und die Erkenntnis, dass ich mich auf einem Motorrad wahrscheinlich ziemlich schnell in den Tod rasen würde und dass ich mich wahrscheinlich nicht mehr auf eins setzen werde. Oder diverse CDs mit Bands, die ich mit jemandem entdecken durfte. Das Wiederentdecken von Kunst und dem Malen. Die Entscheidung mal in London zu leben.
Für all diese kleinen Stubbser bin ich dankbar, keine Frage.
Aber es hat eben auch nicht gepasst – irgendwie und irgendwo hat es für den einen oder anderen geknirscht.

Es bleibt der Schatten, der Nachgeschmack – zumindest bei mir – die Akzeptanz, dass man mich zurückgelassen und verlassen und vergessen hat. Heißt das, dass ich bei diesen Menschen nichts bewegt oder berührt habe? Oder, dass sie einfach besser sind im Abhaken und Vergessen? Ist es bei denen ein „Aus den Augen, aus dem Sinn“ oder sitzen sie doch manchmal bei einem Glas Wein und denken „Ach die Lila, bißchen verrückt, aber doch irgendwie was Besonderes. Was die wohl so macht?“

Ist es die Frage oder der Wunsch nach der eigenen Bedeutung?

Vielleicht.

Aber das definiert mich nicht. Mag‘ sein, dass ich für den ein oder anderen ein Lifechanger war/bin – vor allem bin ich aber ein Lifechanger für mich selbst.

Ich habe es gestern beim EierFrühstück mit der werten MrsMcH so oft gesagt: Wir haben die Zügel selbst in der Hand und nur wir können uns glücklich machen. Die Verantwortung für unser Glück haben wir. Nur wir.

Es hat lange gedauert, bis ich das verstanden habe und auch wenn es vermessen wäre zu behaupten, dass ich das IMMER und DAUERND so sehe und denke und fühle (Das wäre ja ein wenig zuviel Glitzereinhorngepupse), aber ich schaffe es meistens.

Die Verantwortung für mein Leben und mein Glück habe ich in der Hand. Ich.ganz.allein.

Belohnung :-)

Belohnung :-)

Juhu! 🙂
Ich habe mein Ziel erreicht und die Belohnung ist „meine“ Queen als Handyhülle. Das Etappenziel war die Queen auf einer 100x60cm Leinwand… imposant sage ich Euch 🙂

Die Belohnung für die nächste Große Etappe wird die Queen als Tattoo, auch wenn DasManuel da Schnappatmung und Schweißausbrüche bekommen könnte… aber vielleicht lehnt sich der Tattoo-Artist auch nur an die Vorlage an, dann ist es nicht ganz so schlimm… ? Hmm 🙂

Gedanken

Gedanken


Ich habe mir diese Woche zwei Zitate gespeichert, die ich sehr interessant fand und die in mir arbeiten.

„Heil und ganz wirst du, indem du dich für den Weg der Heilung, der Selbstliebe und der radikalen Ehrlichkeit mit dir und deinen Mitmenschen entscheidest“
ImGegenteil

„Jemandem die Wahrheit auf deiner Perspektive zu sagen ist immer schwer. Es gibt so viele, die es nicht machen und sich dann hinter angeblicher Diplomatie verstecken. Das ist feige und schwach, aber das wirst du nicht ändern. Halt dich daran nicht auf, konzentrier dich lieber darauf, dass du zwischen deiner Wahrheit – und der der anderen Person – vermitteln kannst, dass eine Basis entsteht, um zu reden. Der andere liegt nicht gleich falsch, auch wenn du selbst völlig richtig liegst. Dann bist du nicht ‚der Arsch‘, sondern verdammt wertvoll. Und wer das nicht sieht, der verdient die Mühe vielleicht auch nicht.“
Lina Mallon

Soweit voneinander sind die beiden Zitate gar nicht weg. Mir ist das Gefühl, der Arsch zu sein, weil ich unangenehme Dinge an- und ausgesprochen habe, durchaus bekannt. Meine Familie spricht größtenteils nicht mehr mit mir und meine Mutter hat sich in ihrer Opferrolle zurecht gefunden, dass Sie ja nichts für die ganzen „Tretminen“ kann aber natürlich (!) souverän um diese herumnavigiert. Dass sie ständig selbst welche auslöst und legt, aber mitnichten mal welche entschärft – was ja vielleicht sinnvoller wäre – nun ja, darüber denke ich leise nach aber da ist sie beratungsresistent. Und man darf ja nicht vergessen – ich bin überhaupt Schuld daran und man muss mich schließlich in Watte packen. ÄH… ja nun. Nein. Aber egal, wie oft ich das sage – in den Köpfen meiner Familie hat sich das nun so festgesetzt und am Ende des Tages soll es mir Recht sein – ich habe nämlich das, was ich immer wollte: Weniger Druck, Ruhe und keine Verpflichtungen 🙂

Auf der anderen Seite fehlt mir nämlich genau -> Nichts 🙂

Die Anflüge vom schlechten Gewissen, der Stimme meiner Mutter in meinem Kopf, dass das doch Familie sei und sich das nicht gehöre und sowieso nicht normal sei – die werden weniger und wenn sie denn mal kommen, bringe ich die mit meiner eigenen Stimme, die mittlerweile laut und fest ist, zum Schweigen.

Heilen … warum auch immer, wie auch immer … aber mit dem letzten großen Zusammenbruch, der hier auf dem Blog auch erstmal alles stilllegte, kam irgendwie die Einsicht… es kamen Ideen, wie ICH es gerne hätte und es taten sich Wege auf, wie ich das wohl erreichen könnte. Das sind alles keine großartigen Dinge und sicher keine Rezepte zum Nachmachen, aber für mich hat es funktioniert.

Existenzangst
Essen oder Shoppen – „um mir was zu gönnen“ – als Seelentröster, Komfort, Liebe, waren ganz große Themen. Essen ist kein Thema mehr, es dient weder dazu, meine Mutter zu bestrafen, noch den Kerl, den ich gut finde und der doof zu mir war oder um einen Schutzpanzer aufzubauen bzw. zu erhalten. Das heisst nicht, dass ich schlagartig weniger werde oder Essen keine Bedeutung mehr spielt, aber es hat nicht diesen großen Platz in meinen Gedanken und meinem Tun. Das genieße ich gerade sehr. Shoppen hat noch immer den Gönn-Faktor, aber mittlerweile gemäßigter und immer mit der Frage: Wirklich? Will ich das wirklich? Nicht nur gerade JETZT sondern auch morgen? Und ja, das ist Belohnung und deswegen ist es sparsam eingesetzt.
Dadurch habe ich eine Chance meine Finanzen zu stabilisieren, habe keine Panikattacken mehr und kann mir eine Zukunft, unabhängig von meiner Mutter, aufbauen.


Beziehungen/Freundschaften

Ja, es verletzt mich, wenn ich übergangen, vergessen, nicht eingeladen werde – wenn man zuwenig oder gar nicht mit mir spricht – das sind alles Zeichen mangelnder Aufmerksamkeit und damit Zuneigung und Interesse. Daraus komme ich nicht wirklich raus, aber ich gehe damit um. Dann ist das halt so. Und wenn das so ist, dann muss ich diesen Personen auch keine Zeit und Gedanken mehr widmen. Das hat nicht mehr die Dramatik oder „Kampf-Streit-Kultur“ von früher. Ich ziehe mich einfach zurück, bin aber (wenn ich möchte) auch wieder da, wenn der andere sich bewegt. Ich wäge ab, ob ich erkläre wie und warum… Manchmal mache ich es, manchmal nicht… Und die Verletzungen, die Traurigkeit wird zugelassen und dann ist auch irgendwann gut.

Selbstachtung
So ein Modewort und trotzdem so wichtig. Die wirklich gemeinste und kritischste Person in meinem Leben, war (und bin) ich. Es gab und gibt keinen Menschen, der so schonungslos „ehrlich“ ist, Fehltritte nicht verzeiht, runterputzt – wie ich selbst.
Deswegen war mir irgendwann klar, dass ich damit aufhören muss, wenn ich möchte, dass es mir besser geht. Das ist nicht immer einfach, gerade beim Blick in den Spiegel ist es unendlich hart. Und ich bin noch sehr weit davon „gut“ oder „nett“ zu mir zu sein. Aber ich mache mich immerhin nicht permanent selbst fertig, so dass ich ein Häufchen Elend bin, dass total versteht, dass alles scheisse ist, weil ich nun mal selbst scheisse bin. Dieser Teufelskreis hat mir sehr lange Angst gemacht und ich befürchtete, mit jedem kleinen Windstoß, dass die Kacke wieder losgeht. Geht sie aber nicht. Auch wenn ich Fotos sehe oder den Spiegel und kotzen möchte, weil das nicht meiner Selbstwahrnehmung entspricht, was ich da sehe. So ist es halt. Und ja, ich kann das ändern. Aber ich ändere das in Etappen und mit Dingen, die ich auch realisitisch umsetzen und erreichen kann. Und wenn es mal nicht klappt, mit dem Sport – dann ist das okay und kein Weltuntergang. Denn manchmal tut es mir gut, ein Buch durchzulesen – weil ich es möchte und weil ich es kann. Einfach so. Diesen Seelenfrieden gibt mir dann vielleicht gerade nichts anderes.

Mein Ziel?
Hmm. Ich habe ja gerade Therapieurlaub und anders als die letzte Male geht das wirklich gut. Es gab Trigger und die habe ich selbst gelöst. Ich bin stabil und fühle mich wohl. Mein enges Umfeld bestätigt mir das: „Du bist entspannter, glücklicher, ausgeglichener – Dir geht es gut“.
Eigentlich möchte ich sofort aufhören, aber ich glaube so 2 Themen gibt es noch, an die muss ich noch ein bißchen ran. Aber ich möchte eigentlich bis Oktober sagen können: Vielen Dank für Ihre ganze Hilfe, Frau Therapeutin, aber jetzt möchte ich es gerne mal eine Weile alleine probieren und schauen, wie ich zurecht komme. Und mir damit auch ein Stück Freiheit zurückerobern. Meine Freiheit. Für Dinge, die mir Spaß und mich glücklich machen.

Inspiration

Inspiration

Ich mag‘ das ja … Wetter war nicht gut, Samstag vormittag, Twitterversum buzzed was über „To the Bone“, Daumen hoch – Daumen runter, hitzige Debatte…

Ich habe Zeit, Netflix streamte den Film.

Ich verstehe die Kritiken, ich glaube nicht, dass Magersucht oder jegliche Ess-Störung so „schön“ ist. Ich bin alt genug, um den Film als ein Werk der Fiktion zu nehmen. Ich werde davon nicht inspiriert, es den „Heldinnen“ gleich zu tun… (Gleiches gilt übrigens für „Tote Mädchen lügen nicht/13 reasons why“). Wenn ich 13, 14 Jahre alt wäre, wäre das vielleicht anders. Wer weiß das schon. Es gehört in die Hände der Eltern, Lehrer und der gesamten Gesellschaft Heranwachsende jedweden Alters aufzuklären, im Gespräch zu halten. Denn dann, und daran glaube ich ganz fest, können die solche Filme und Serien und Bücher genauso verstehen und anschauen. Aber dass das sehr schwierig ist, weiß ich von mir selbst und sehe ich in vielen Blogs, Familien, bei Freunden mit Teenagern 🙂

Tatsächlich gab‘ es aber ein schönes Gedicht, das vorgetragen wurde, alleine dafür hat sich der Film gelohnt.

Courage
It is in the small things we see it.
The child’s first step,
as awesome as an earthquake.
The first time you rode a bike,
wallowing up the sidewalk.
The first spanking when your heart
went on a journey all alone.
When they called you crybaby
or poor or fatty or crazy
and made you into an alien,
you drank their acid
and concealed it.

Later,
if you faced the death of bombs and bullets
you did not do it with a banner,
you did it with only a hat to
cover your heart.
You did not fondle the weakness inside you
though it was there.
Your courage was a small coal
that you kept swallowing.
If your buddy saved you
and died himself in so doing,
then his courage was not courage,
it was love; love as simple as shaving soap.

Later,
if you have endured a great despair,
then you did it alone,
getting a transfusion from the fire,
picking the scabs off your heart,
then wringing it out like a sock.
Next, my kinsman, you powdered your sorrow,
you gave it a back rub
and then you covered it with a blanket
and after it had slept a while
it woke to the wings of the roses
and was transformed.

Later,
when you face old age and its natural conclusion
your courage will still be shown in the little ways,
each spring will be a sword you’ll sharpen,
those you love will live in a fever of love,
and you’ll bargain with the calendar
and at the last moment
when death opens the back door
you’ll put on your carpet slippers
and stride out.

Anne Sexton

Back to Reality?

Back to Reality?

Eigentlich ist nicht viel passiert…

 

aber uneigentlich schon… so im Stillen… schleichend… ohne, dass ich es bewusst (an)gesteuert hätte oder mich großartig verbogen hätte… aber irgendwas ist passiert.

Ich habe jetzt schon dauerhaft eine stabile Phase in Richtung gute, manchmal sogar sehr gute Phase. Welchen Schalter auch immer ich da umgelegt habe, aber es funktioniert.

Ich möchte es nicht beschreien, noch sitzt die Angst im Nacken, dass es nicht dauerhaft ist, dass ich mir das nur einbilde, dass es nur DAS eine falsche Wort von der RICHTIGEN Person bedarf und BÄMM … zerfällt alles und ich liege wieder am Boden.

 

Aber was wenn nicht? Was, wenn selbst das falsche Wort von der richtigen Person mich nicht mehr zum Wanken bringt? Wie letztes Wochenende: Wo mir die Stimmung/Laune/Aura einer Person unangenehm war und ich einfach woanders hingegangen bin. Ich muss das nicht aushalten. Ich muss mich der schlechten Laune anderer  Menschen nicht aussetzen. Ich kann was sagen und ich kann gehen. Einfach so. Und siehe da – die Erde tut sich nicht auf, verschluckt mich nicht, ich komme nicht direkt in die Hölle. Quelle surprise 🙂

Ich achte mehr auf das, was mir gut tut. Wer mir gut tut. Und kämpfe nicht mehr gegen Windmühlen bei Menschen – auch wenn mir das noch wirklich schwer fällt. Aber es macht einfach keinen Sinn. Mich belügen und schlecht behandeln lassen, nein, das muss ich nicht einfach so akzeptieren und auf gar keinen Fall muss ich dafür eine Entschuldigung finden und mich aus der „Opferrolle“ in die Täterrolle begeben. So in der Tonalität von: Najaaaa, aber ich hätte ja auch was machen können, dann hätte der und der das oder das nicht gemacht.

Alles immer schön verständnisvoll und entschuldigend… Und im Zweifelsfall alles auf meine Schultern ladend, innerlich mit der Erwartung, dass mir da sicher jemand helfen wird, ich würde das schließlich sofort tun… Die Wahrheit ist: Nein, die meisten meiner Sozialkontakte machen es leider nicht. In Vorleistung gehen ist da eine ganz schlechte Idee, weil hinterher die Karte gezogen wird „Hat Dich ja keiner gezwungen, hast Du doch freiwillig gemacht. Aber ich? Ne ICH habe keine Lust Dir zu helfen“

 

Eine Weile hat mich das wirklich sehr verbittert und auch verzweifeln lassen (und ja, ich stehe oft noch da und denke WARRUUUUUUUUUUUUUUM?) aber ich habe mich auf den Kern konzentriert und das bin ich mit einer Handvoll Menschen mit über 20 Jahren MadameLila-Erfahrung.

Der Rest?

Nice to have aber ohne geht auch.

 

Klar, ich ärgere mich, wenn ich mehrfach um Dinge bitte … um Termine, um Zeit, um Bilder, um Hilfe…. bekomme sie nicht, immer mit den gleichen Erklärungen. Nur um dann festzustellen – für jemand anderen ging es.

Was ich damit anfangen soll, ist mir weiterhin schleierhaft. Für mich ist das die mehrfache direkte Watschen ins Gesicht.

Meine Therapeutin sagt an solchen Stellen immer, warum ich mich aufrege, der andere kann sich ja aussuchen für wen ich das mache. Immerhin, ja, ich dürfe verletzt sein. Aber ich solle in mich reinhören, warum mich das so fuchst und was ich damit mache.

Das funktioniert ganz gut im Alltag.

 

Die Trauer darüber, dass ich nicht dazu gehöre und mir Menschen aussuche bzw. ausgesucht habe, die ihren Egoismus bei mir ausleben konnten und sich einen Dreck darum scheren, wie es mir geht… Diese Trauer werde ich wohl noch eine Weile bearbeiten. Und das ist okay.

 

Denn ansonsten bin ich endlich lebensfähig und lebenswillig. Ich habe ohne eigenen Druck soviel geschafft im letzten halben Jahr. Den Rest schaffe ich auch noch… ohne Druck und mit der Zeit, die ich brauche.

 

Wieder ausgegraben, weil besonders heute extrem passend:

 

Never insecure until I met you
Now I’m bein‘ stupid
I used to be so cute to me
Just a little bit skinny
Why do I look to all these things
To keep you happy
Maybe get rid of you and then I’ll get back to me (hey)