Umschau

Umschau

  
… Wo mich andere zurückgelassen haben.
H. mit neuen Triggern für Panikattacken und den (erneuten) Verlust des Vertrauen in Männer. Verlust der Freude an Hingabe, weil pure Angst vorherrscht.

Der Leinenmann mit granatenhaft zersplittertem Herz, Fragmente mit scharfen Kanten haben so tiefe Narben hinterlassen. Die offenen Wunden haben zum Ausbluten, zum Zusammenbruch geführt. Das Salz rieselt, macht unschöne Narben und bedeutet eine langsame Heilung. Verlust des Vertrauens in Worte, Versprechen und die Hoffnung.

R. mit geknicktem Ego und Hilflosigkeit. Trauer über verpasste Chance. Vermissen des Wissens, das man selbst nicht „krank“ ist, nicht schräg, nicht falsch … Weil es andere gibt, die genauso sind. Und trotzdem war ich nicht gut genug. Nicht mal für Kaffee. Verlust des Glaubens an Mut und Chancen.

Der Junge Schwan mit dem Gewinn von permanenter Skepsis und hochgezogenen Verteidigungsmauern, damit dem Verlust meiner „Freiheit“.
So könnte ich das sehen. Und in mir selbst den Hass nähren und gären lassen. 

Könnte ich. 

In schlechten (wirklich nur sehr kurzen) Momenten lasse ich das zu. Um dann den Schalter umzulegen. Durchzuatmen.

  
… Und weiter zu gehen.

Bis ich zu dem Menschen komme, der da ist, wo ich abgeholt werden kann und möchte.

Denn wenn ich soweit bin….wenn ich die Augen wieder aufmache… wenn ich ENDLICH fühle und glaube, dass ich es wert bin und die anderen die Knalltüten und Versager sind… Wenn ich sagen und aus tiefsten Herzen spüren kann, dass ich gut bin, so wie ich bin…

… Dann hoffe ich, dass da einer steht mit Helm und einer Vespa und wir einfach losfahren und das Leben gemeinsam erLEBEN können. Herzschlag an Herzschlag.

Oder so wie heute: Einfach mal ein Bier von einem Fremden spendiert bekommen, weil ich beim Konzert soviel Spaß habe 🙂

Be-Sinn-ung

Be-Sinn-ung

Wieder drauf besinnt, was mir Spaß macht und Energie gibt.

Gute Gesellschaft, gute Musik und Tanzen.

  
Parallel zum Ausmisten in der Wohnung, miste ich Beziehungen aus. Der Ärger wird weniger, ich bin nicht die Verliererin. Jede Tasche mit Klamotten und Büchern, die in die Kleiderkammer oder die Bücherschränke meiner Stadt wandern, geben Raum zum Atmen.

Sich nicht über das mangelnde Interesse und die nicht vorhandene Aufmerksamkeit ärgern, gibt Raum für neue, kreative Gedanken.

Fühlte ich mich kurz ertappt, weil ich nicht wie sonst bereits über alles informiert war (weil ich was übersehen habe), kam sofort der Gedanke auf, dass es nicht so wichtig gewesen sein kann, wenn man davon nicht direkt erzählt bekommt. 

  
Es geht schneller, das egalitäre Schulterzucken und umdrehen.

In diesem ‚Sinne‘ – kommt ihr mit? 🙂 
 

Auf der Suche nach Blüten

Auf der Suche nach Blüten

Großspurig stellte ich mich vor meine Heimatstadt, weil die wertgeschätzte Arabella bei den schönen Bildern von Herrn Ärmel von der Luminale vermutete, bei uns würde wenig blühen.

Meine Walking-Runde war zur Hälfte erledigt und ich hatte immer noch nur Grün und Rückschnitt gesehen.

Mist! 

Doch dann sah‘ ich sie. Die Reste vom Winter und die Anfänge vom Frühling 🙂

Glück gehabt 🙂
  
  
  
  
  
(Sorry Herr Ärmel, hatte nur die Handfessel dabei *g*)

Status – Donnerstag ist der neue Freitag (2)

Status – Donnerstag ist der neue Freitag (2)

Messehirn … Kennt das jemand? Ein bißchen Rauschen, ein Riesenbedarf an Ruhe und eine allgemeine stoische (oder abgestumpfte?) Haltung.

Seit knapp 20 Jahren fahre ich auf diese Messe, wie ein Klassentreffen finden sich dort wirklich lustige und nette Menschen – Gastronomie halt 🙂

Mein Aufgabenbereich lässt mir die Freiheit von allem ein bißchen aber von nichts im Übermaß betroffen zu sein. Kurz: Es war schön, sehr schön.

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Montag hat mein Vater mir eine SMS geschrieben. Es ist schwierig zu erklären, warum mich das so ärgert. Es ist eine Frage von Respekt – Respekt vor meinen Wünschen und Bedürfnissen. Ich habe mehrfach klar (!!!) kommuniziert, dass ich gerade keinen Kontakt wünsche. Sein Wunsch nach Kontakt trumpft demzufolge meinen nach keinem Kontakt. Ist klar, ne?
Also wird nun der Brief geschrieben, alles andere führt zu einem Telefonat oder Treffen und das möchte ich nicht. Ich kenne diese Treffen und Gespräche – ich habe sie schon mehrfach erlebt und geführt. Die sind nicht schön. Die tun mir nicht gut. Die sind alleine für seinen Benefit. Nope, nope, nope.

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Faszinierend wieviel Zeit Menschen/Männer damit verbringen können, keine Zeit zu haben und dann munter durch die Gegend zu flirten und zu kommentieren. Wie leicht dieses Spiel nach Aufmerksamkeit mit mir gespielt wird. Da reicht eine SMS mit „Lilaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“ und ich reagiere sofort. Daran muss ich echt noch arbeiten. Immerhin bin ich mittlerweile soweit hinterher klare Ansagen zu sowas machen zu können. Mit dem Umarmer habe ich ein langes Telefonat geführt, wo er mir – ähnlich wieder Leinenmann und der junge Schwan – erklärte, wie toll er die Freundschaften fände, wo man sich Wochen- und Monatelang nicht melden müsse und trotzdem wäre dann, wenn man sich sehen würde, immer alles suuuuuuuuuuuuuuuuper. Man bräuchte dieses Ganze „Über sich selbst reden, von sich erzählen, sich auf dem Laufenden halten“ gar nicht. Zeitverschwendung. Ist doch alles super? Wo denn mein Problem sei?
Ganz einfach: Ich find‘ das kacke. Mir reicht das nicht.
Und ja, das ist mein Problem.

Wenn ich mich, wie beim Leinenmann, mit einem Menschen umgebe, dem es scheißegal ist, ob er mich mit Worten und Taten verletzt, dann bin ich da selbst schuld, weil ich immer noch da bin.
Meiner Logik nach kann man sich für jede Verletzung entschuldigen – ich würde das tun – auch wenn man im ersten Moment nicht einsieht und versteht, warum der andere verletzt ist. Aber wenn die Verletzung geschehen ist, sollte ich mich damit beschäftigen. Joh. Nö, ne? Das wird dann verbucht unter „Die hat wieder ihre 3 Minuten“.
Jupps. Die 3 Minuten dauern jetzt schon 1,5 Wochen und gehen weiter.
Ich hasse das. Ich hasse es abgrundtief, dass ich von Menschen gezwungen werde hart zu sein. Mich selbst zu schützen. Unverbindlich und – in meinen Augen – herz- und seelenlos zu sein. Der Leinenmann zwingt mich dazu, eine neue Maske aufzusetzen. Ich kann nicht „ICH“ sein. Mein wahres Ich macht er permanent kaputt. Er ist ein Egoist. Ich kann mich anpassen oder es sein lassen, so oder so verliere ich. Ich finde das zum Kotzen.
Auch weil ich weiss, dass es ihn nicht juckt. Ihm fehlt genau – NICHTS.

Die Erkenntnis ist bitter. Aber je mehr sie schmerzt umso mehr werde ich angetrieben, mich zu schützen und zu gehen.

Dann bin ich nicht mehr die, die nachts betrunken angerufen wird. Oder jemanden aus einer Klemme befreit und sich den ganzen Seelenmüll nachts um 2 Uhr ins Telefon gelallt anhört. Dann bin ich nicht mehr die, die die Tränen trocknet. Warum? Weil es umgekehrt nicht funktionieren würde.
Keiner wäre DIESER Mensch für mich. DAS ist absolut ausser Frage. KEINER von denen würde den Telefonhörer in die Hand nehmen um nach 2 Wochen Stille mal zu hören wie es mir geht.
Keiner von denen schreibt mir letzten Freitag eine SMS mit „Toi, Toi, Toi, hoffe es läuft alles glatt“. Keiner von denen denkt weiter als seine eigene Nasenspitze und sein eigenes Wohlbefinden.
Mit dieser Aussage habe ich 2 von 3 Männern konfrontiert. Die eine, etwas ältere Seite, hat sich eine Nacht Schlafen erbeten, weil das ziemlich viel war. War aber auch dankbar für das Feedback. Die jüngere Seite ist nun am Boden zerstört und hat Schuldgefühle und möchte ganz viel, ganz schnell gut machen. Denkt ich bin böse und sauer. Bin ich nicht. Aber ich werde das nicht mehr mit mir machen lassen.
„Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me“

Ich höre es schon „Du gehst von Dir aus. Ich denke an sowas gar nicht- bei KEINEM. Das ist ist bei XY nicht anders. Du willst, dass ich anders denke“.
A) Ich bin nicht X und Y. Wenn die damit zufrieden sind, fine.
B) Ich muss auch anders denken. Ich muss permanent denken, was Eure Handlungen bedeuten und aussagen sollen. Weil ihr nicht sagt, was ihr denkt oder fühlt. Weil ich es „lesen können“ muss. Weil ich interpretieren muss. Ich frage mich, ob Eure Frauen/Freundinnen von Euch hören, dass ihr sie liebt. Oder ob ihr davon ausgeht, dass die das schon wissen. Und dann muss man das ja nicht sagen oder zeigen. Klar, ne?
Sprache und Kommunikation haben durchaus einen heilenden Effekt. Genauso wie sie verletzen können, können sie in sekundenschnelle Wunden heilen. Warum sagen sich Millionen Menschen, dass sie sich lieben? Warum ist es für Kinder und deren Entwicklung so wichtig auch zu hören, dass sie geliebt werden? An den Männern in meinem Leben ist diese Erkenntnis wohl im Eiltempo vorbeigerauscht. Es ist unheimlich bequem und es funktioniert ja. Egoismus pur. Bloß nichts an sich in Frage stellen oder ändern müssen. Ich kann das noch einsehen, wenn es um erwachsene Menschen geht. Ich kann nur hoffen, dass es bei den eigenen Kindern anders gemacht wird. Kinderseelen sind eine Lotterie. Kein Elternteil kann vorher wissen, welche Taten und Aussagen im Kind etwas kaputt machen, auslösen oder vielleicht auch Gutes fördern. Es ist ein Minenfeld. Nach bestem Wissen und Gewissen. Auch deswegen entblöße ich mich immer wieder. Ich will klar machen, wie früh Verhalten wahrgenommen und interpretiert wird. Wie groß die kleinsten Handlungen und Aussagen im Kinderverständnis werden können. Aber: Ich verschwende meine Zeit. Und Energie. Und es ist so schade, dass meine Energie in Menschen geflossen ist, die es einfach nicht wertschätzen. Die mich nicht wertschätzen. Die einfach nicht aus ihrer Haut rauskönnen. Schade. Aber ich kann auch nicht mehr.

=> Ich gebe auf.

Diese Menschen, ich gebe auf bzw. habe sie schon aufgegeben.
Es ist zu anstrengend. Und es gibt keinen wirklichen Mehrwert mehr für mich. Um mich wertlos zu fühlen, habe ich schon meine Familie. Von der kann ich mich nur bedingt lossagen. Aber meine Freunde? Die suche ich mir aus. Und jemand, der einfach keinen Zentimeter beweglich ist und stur und egoistisch auf SEINEM Weltbild und SEINER Ansicht stehen bleibt? Den brauche ich nicht. Den möchte ich auch nicht.

Mir tut das weh. Auch das Wissen, dass es nur mir weh tut.

Meine Beste und ich haben gestern lange telefoniert. Wir sind uns da sehr ähnlich. Wir haben das mal so für uns definiert: Der Preis dafür Empathisch und Sozialkompetent zu sein, ist, dass wir keinen Arschlochfilter haben. Und es sehr lange dauert, bis wir Arschlöcher und Energiefresser und Egoisten wieder vor die Tür setzen. Und selbst wenn wir das tun, dann verstehen wir, warum die Arschlöcher Arschlöcher und die Egoisten Egoisten sind. Und wir fühlen uns trotz allem schlecht. Weil wir eigentlich keinen vor die Tür setzen wollen. Aber die meisten Menschen ändern sich nicht. Und weil wir es können – uns ändern – müssen wir das in diesen Fällen eben tun. Auch wenn wir es nicht möchten. Wenn wir von einer Welt träumen, wo sich alle lieb haben und den anderen respektieren. Wo „Entschuldigung“ gesagt wird oder „Ich find Dich toll, ich mag Dich“. Wo jeder lernwillig ist und sowohl seine als auch Grenzen anderer respektiert. Zuckerwatte und Einhornpupse, die nach Vanille duften… (Liebe Frau K., der war für Sie 🙂 )

/rant over

Liebe Leser, ich weiß, ich trete manchmal auf der Stelle und oft genug erleide ich Rückfälle in alte Verhaltensmuster.
Ich würde mir auch wünschen, dass ich mal andere Themen habe. Ich sehe immerhin schon ein paar am Horizont… Da hinten… 🙂
Es wird, ich bin mir sicher. Es fühlt sich besser an und das ist für mich die Hauptsache. Deswegen gerne und immer wieder die Auskotzerei hier. Lasse ich es hier, trage ich es nicht mit mir herum. Ganz einfach 🙂
Ballast abwerfen. Macht das Leben leichter.

Dies ist der Freitagspost bereits am Donnerstag 😉

Ein schönes Wochenende!

Lila

Mein Freitag

Mein Freitag

Endet jetzt – aus Vernunft!

Weil noch 4 Tage Messe vor mir liegen, meine Hauptaufgaben, die für Adrenalin sorgen aber erledigt sind 🙂

Ich habe den Ausschnitt meines Kleides unterschätzt aber wenn etwas an mir gut ist, dann meine Brüste … Gekleidet, Bodenlang, in Lila – silberne Schuhe … Mehr braucht es nicht.

Tränen der Rührung und gutes Essen!

Stolz auf und zufrieden mit meiner Arbeitsleistung.

Gute Nacht 🙂

   
 

Love yourself

Love yourself

Der Tag ist gekommen, Dooooomsday… oder Beeeeeaverday… Ich zitiere Justin Bieber… *achherjeeminee*

Das Video zum Song, der Text und das Cover … Ich mag’s …

(Jaja, lieber Manuel, schlechtester Song auf dem Album… Grantel woanders 🙂 )

„Meine“ Textstelle und die geht raus an meine persönliche Top 3 der Flachpfeifen ….

For all the times you made me feel small
I fell in love, now I fear nothin‘ at all
I never felt so low when I was vulnerable
Was I a fool to let you break down my walls?
Cause if you like the way you look that much
Oh baby you should go and love yourself

In diesem Sinne, mit etwas zurückgekehrten Lebens- und Kampfgeist… Ein schöne Woche!

Rückschritt

Rückschritt

1 Schritt vorwärts, 2 zurück … 
So schlimm war es nicht – eher so: 2 Schritte vorwärts, ausruhen, sicher fühlen… Geschubst werden und dabei 2 Schritte zurück machen.

I’ve let my guard down – mir fällt keine äquivalente, knackige Übersetzung ein – und ich zahle den Preis dafür.

Ich möchte geliebt, gemocht, akzeptiert und respektiert werden. Von vielen Menschen werde ich das. 

Nur: Die zählen alle nicht (in meinem Kopf)

Es zählen die, die es nicht tun.

Die mich nicht ernst nehmen und auslachen. Die mich verletzen und sich nicht dafür entschuldigen. Die mich ändern wollen und selbst stur wie alte Hammel sind. Die Mit-Schuld tragen und mir noch Vorwürfe machen. 

Menschen, die mich zwingen, meine Mauern hochzuziehen, höher als zuvor. Die mich zwingen, die Maske wieder aufzusetzen, weil die Schwäche dahinter, das reale Ich, sie nicht interessiert und abstößt. Die alles dafür tun, dass ich – proaktiv – aus ihrem Leben verschwinden. 
Weil ich mich nicht wohl fühle, sicher, respektiert – gemocht.
Es zerreißt mir das Herz, weil ich weiß, daß ich das lernen muss – MUSS! Es führt kein Weg daran vorbei. Ich muss es FÜR MICH WOLLEN – daß die Verletzungen und Schmerzen aufhören.

Problem ist nur? Ich will es nicht. Ich weiß, daß ich es wollen sollte… Aber ich sehe nicht wie … 😦

Stattdessen heule ich lieber 24 Stunden, esse unkontrolliert und hasse mich selbst. Bestätige mir das Gefühl, daß diese Menschen recht haben. 

Daß es sich nicht lohnt, mich zu fragen, wie es mir geht oder irgendein Interesse an meinem Leben zu bekunden.Daß es okay ist mir ins Wort zu fallen und mich lächerlich zu machen. Daß es schon richtig ist, daß ich selbst schuld bin, weil ich es einfach nicht drauf habe. 

Weil ich ich bin.

Und das ist nicht genug.

Nicht für diese Menschen.

Sie sollten mir egal sein.

Ich war schon mal weiter. 2 Schritte weiter.

Freude-Freitag

Freude-Freitag

Heute geht’s ins Kino – es ist totaaaaaaaaaal unvernünftig, weil ich dafür früher gehen muss und deswegen Sonntag arbeiten muss, aber das ist mir egaaahaaaaal. Ich freu mich schon so lange auf den Film und da selbst in einer Großstadt wie meiner Filme wie dieser in Originalversion „Randprogramm“ sind, muss es heute sein. BÄMM!

Ich freu mich ich freu mich ich freu mich ich freu mich… 🙂

Heute flossen zwar wieder Tränen in der Therapie, aber immer diese stillen aus den Augenwinkeln heraus. Halten auch nicht lange vor, vorallem nicht, wenn ich dann meine momentane Gute-Laune-Musik andrehe.

Kuchen am Meer, hellyeah… 🙂

Und es wäre nett, wenn meinen Jungs am Samstag die Daumen gedrückt werden.
Dieses durchaus verständliche Lachen des Ex-Trainers könnte schlechtes Karma bedeuten 🙂

Bringt mich aber jedesmal wieder zum Lachen 🙂

In diesem Sinne,

Euch ein schönes Wochenende!

Lila

Gar nicht so schlecht…

Gar nicht so schlecht…

Ich habe in der Therapie mein Thema mit den Filmen aus meiner Kindheit angesprochen – kleine, ruhige Tränen kullerten mir ins Gesicht – ich trauere um diese Zeit und habe dazu auch jedes Recht. Die Bilder mit meiner Therapeutin zu analysieren ist spannend aber auch schmerzhaft. Es wird aber immerhin ein wenig deutlicher, wo der Neid auf meinem Bruder und das damit verbundene Minderwertig-Fühlen, das Weniger-Geliebt-Fühlen, herkommt. Ich kann aus dem FF 10 Bilder zaubern, wo meine Mutter meinen Bruder herzt und knuddelt. Von mir kommt da genau eins in den Sinn, ich war krank und hatte Mumps. Ich kann dafür viele Bilder produzieren, wo mein Bruder mich knuddelt und herzt. Wiederum keins, wo mein Vater mich herzt, wohl aber die, wo ich ihn herze. Ob diese Bilder und meine Erinnerungen nun den (damaligen) Tatsachen entsprechen oder heute mehr Gewicht hineingelegt wird? Weiß man nicht. Aber ich merke, dass die Suche nach dem „WANN ist das alles schief gegangen?“ mich nicht loslässt. Der Drang nach Verstehen ist immens, dennoch bremse ich mich – für meine Verhältnisse – zumindest, weil diese Dinge Zeit brauchen.

Mein Bruder ist eine Schlüsselfigur. Als kleinere Schwester habe ich nachgeeifert, suchte permanente Nähe, den Wettkampf und vor allem seine Anerkennung und Liebe. Es gibt diese Bruch, da muss ich so 10-11 gewesen sein, er dann so 13-14. Der Bruch ist zeitlich klar zu erkennen und auch nicht unverständlich – ich war noch Kind und er kam in die Pubertät. Ich bin ihm überall hin gefolgt: In den Geigenunterricht, zum Basketball, ins Gymnasium … Mit meinem Wechsel in die höhere Schule gab‘ es aber schon bewusste Entscheidungen etwas ANDERS zu machen. Kontrastpunkte zu setzen. Neben einem anderen Instrument und meiner Leidenschaft für’s Theater kam da auch die soziale Kompetenz mit ins Spiel. Ich hatte mehr Freunde, ging mehr aus und hatte – nach außen wirkend – mehr Spaß. Mein Abitur hatte nur ein Ziel, zumindest eine 1 vor dem Komma, besser als mein Bruder würde ich eh‘ nicht schaffen. (Mit mehr Hosenbodenpauken vielleicht schon).

In all dem Redeschwall erwähnte ich eben, dass wir beide Autodidakten sind… Englisch haben wir beide „einfach so“ gelernt, nicht in der Schule – ich besser ( \o/ ), Klavierspielen selbst beigebracht (er besser), Gitarre spielen (er besser), Computerprogramme (je nachdem, an sich er, aber ich habe mehr Ausdauer) – Ich begann‘ diesen Satz mit „Mein Bruder war/ist eigentlich hochbegabt und war deswegen das problematischere Kind, weil er mehr Schwierigkeiten hatte.“

Als ich dann erzählte, meinte meine Therapeutin „Sie sind aber ganz schön schlau?!“

Stille.

Wie jetzt, ich? Hä? Ne! Falsches Kind. Der Bruder ist schlau. Ich habe Bauernschläue aber ich bin nicht klug und nicht begabt oder talentiert. Ich kann gut reden. Das wars aber auch schon.

Dachte ich.

Hörte in mich rein und wollte zu einem Satz ansetzen, da unterbrach mich meine Therapeutin und forderte mich auf, einfach mal zu akzeptieren, dass es nicht „normal“ sei, dass sich Kinder sowas selbst beibringen. Klavier und Sprachen und sowas. Die Sprache bis zu einer Qualität, die einem ein „Verhandlungssicher“ im Lebenslauf einbringt. Dass das schon eine gewisse Intelligenz und Disziplin braucht.

(DISZIPLIN? ICH? Haaaahahaha…. Lacht da mein inneres Teufelchen und nimmt sich ein Gummibärchen)

Tja.

Wenn man das SO sieht.

(und nicht im permanenten Vergleich mit meinem Bruder)

…. dann sieht das gar nicht so schlecht aus.